Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Niedersachsens Umweltminister Wenzel soll die Atomanlagen in Lingen und die Atomtransporte stoppen

(Bonn, Hamburg, Hannover, 09.07.2013) Nachdem am gestrigen Montag (8. Juli) erneut ein Urantransport von Hamburg nach Lingen (Emsland) stattgefunden hat, fordert der  Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) von dem niedersächsischen Umweltminister Wenzel ein konsequentes Vorgehen gegen die zahllosen Atomtransporte von und nach Lingen. Im BBU sind auch Bürgerinitiativen aus den Bereichen Emsland und Münsterland organisiert, darunter der Elternverein Restrisiko Emsland und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Gemeinsam setzen sie sich gegen die Atomanlagen in Lingen, und im Münsterland, zur Wehr.

In Lingen befindet sich in unmittelbarer Nähe des Atomkraftwerks Emsland ("AKW Lingen 2") die einzige Brennelementefabrik in der Bundesrepublik, in der Brennstäbe für Atomkraftwerke in aller Welt hergestellt werden. Mit der Produktion in Lingen sind viele Atomtransporte verbunden. So erreichten aktuell am frühen Montagabend (8. Juli) drei LKW mit angereichertem Uranhexafluorid die Lingener Anlage. Das Material erreichte am Montagmorgen mit dem russischen Frachter Kholmogory den Hamburger Hafen und wurde dort auf die LKW umgeladen. Das Gefahrenpotential von Uranhexafluorid wurde Anfang Mai breit in Norddeutschland bekannt, als auf einem Frachter im Hamburger Hafen ein Brand ausbrach. An Bord befand sich Uranhexafluorid für die niederländische Urananreicherungsanlage in Almelo.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz kritisiert, dass in Lingen unter einer rot-grünen Landesregierung Atombrennstoff für Atomkraftwerke hergestellt wird. Vor dem Hintergrund der ungelösten Atommüllentsorgung fordert der BBU, dass der niedersächsische Umweltminister sowohl die Brennelementefabrik als auch das Lingener Atomkraftwerk sofort stilllegt. Die Stilllegung ist auch angesichts möglicher Atomkatastrophen und denkbarer Flugzeugabstürze dringend erforderlich. Nur wenige Flugsekunden von den Lingener Atomanlagen entfernt befindet sich der Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range, dessen Betrieb mit zahlreichen militärischen Flugbewegungen verbunden ist.

Ein Anti-Atomkraft-Protestcamp von Bürgerinitiativen, das vom 19. bis 27. Juli in Metelen durchgeführt wird, richtet sich auch gegen die Atomanlagen in Lingen. Die Gemeinde Metelen (im Kreis Steinfurt, NRW) liegt in der Nähe der Gronauer Urananreicherungsanlage und der Ahauser Atommülldeponie. Und auch die Atomanlagen in Lingen sind nur rund 40 km von Metelen entfernt. An der Campvorbereitung beteiligen sich neben Anti-Atomkraft-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen auch niedersächsische Bürgerinitiativen. Ihre grundlegende Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen wird auch vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) geteilt.

Weitere Informationen: http://www.urantransport.de/uran.html, http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand, http://www.bbu-online.de, http://antiatomcamp.nirgendwo.info.



Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.